Stammbaum LeyFuchs 26122014

Peter Wilhelm Herchenbach

Personendiagramm

Eltern

Vater Geburtsdatum Mutter Geburtsdatum
Peter Herchenbach 11 Mar 1792 Eva Maria Klein 17 Feb 1791

Partner

Partner Geburtsdatum Kinder
Maria Elisabeth Lutz

Personenereignisse

Ereignisart Datum Ort Beschreibung
Geburt 13 Nov 1818 Neunkirchen, Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Germany
Tod 14 Dez 1889 Düsseldorf, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Germany

Notizen

Lehrer und Schriftsteller, siehe: http://www.herky.de/?e
Lebenslauf
13.11.1818 Peter Wilhelm Herchenbach wird in Neunkirchen (Rhein-Sieg-Kreis) als Sohn des Bauern Peter Herchenbach und seiner Frau Eva Maria Klein geboren
8.11.1828 Tod von Wilhelms Mutter Eva Maria;
Wilhelm wohnt für ca. 2 Jahre bei seinem Onkel W. Klein, der Lehrer in Pempelfort (Düsseldorf) ist
1830-35 Schulbesuch in Neunkirchen; am 28.03.1831 legt Wilhelm eine Prüfung ab, nach der er von der Schulpflichtigkeit entbunden wird; aufgrund guter Noten wird gewünscht, „daß die Eltern ihren Sohn forthin noch dem Unterrichte beiwohnen lassen wollen“; Lehrer Heinrich Weeg aus Birkenfeld fördert Wilhelm; bis zum März 1835 besucht Wilhelm „periodisch die […] Schule mit löblichem Fleiße und gutem Erfolge“
1835-37 Herchenbach übernimmt Schreibertätigkeiten im Bürgermeisteramt Neunkirchen (in Eischeid) und beim Gerichtsvollzieher in Hennef;
Wilhelm Herchenbach hat den Entschluss gefasst, Lehrer zu werden; dem „Schulamts-Präparanden“ wird vom Neunkirchener Pfarrer Holländer ein belobigendes Empfehlungsschreiben ausgestellt
1836-37 Herchenbach ist als „Hülfslehrer“ in Hennef beschäftigt; in dieser Zeit macht er im „Unterrichten der kleinen Schüler […] bedeutende Fortschritte“
1837-40 Wilhelm Herchenbach ist an der Schule seines Onkels W. Klein in Pempelfort als Hilfslehrer tätig
1840-42 Besuch des neu errichteten Lehrerseminars in Kempen; hier erhält Wilhelm Herchenbach sogar Anleitung zum Taubstummenunterricht; seine künstlerischen Fähigkeiten (Zeichnen: kaum befriedigend, Gesang: kaum befriedigend) lassen zwar zu wünschen übrig, doch insgesamt ist seine „Lehrfertigkeit: ziemlich gut“
1841 Herchenbachs erstes schriftstellerisches Werk, die „Eisblumen“ erscheint in Düsseldorf
1842-47 Herchenbach ist kurzzeitig wieder als Hilfslehrer in Pempelfort tätig;
ab Dezember 1842 wird er in der Max-Freischule (Max-Armenschule für mittellose Kinder der Pfarrei St. Maximilian) in Düsseldorf angestellt
19.02.1846 Wilhelm Herchenbach heiratet Elisabeth Lutz aus Düsseldorf
1847-49 Herchenbach ist Lehrer in der katholischen höheren Töchterschule von Düsseldorf und zwar mit so großem Erfolg, dass er vom Kuratorium der Schule am 8.10.1849 „zu einer anderweitigen Stellung im Lehramte bestens empfohlen werden“ kann
1849 zur Vertretung der städtischen Schulinteressen wird Herchenbach in den Gemeinderat Düsseldorfs gewählt
1850-68 Herchenbach eröffnet seine eigene Schule in der Bilker Straße in Düsseldorf; ihm wird am 18.12.1849 Erlaubnis erteilt, ein „Katholisches Erziehungs-Institut für Knaben zu eröffnen, in welchem außer den Elementar Lehrgegenständen in der französischen und englischen Sprache, in der Geographie und Geschichte und zur näheren Vorbereitung für das bürgerliche Geschäftsleben im kaufmännischen Rechnen, in der Waarenkunde und der Buchhaltung Unterricht“ erfolgt; auch Kinder anderer Konfessionen werden in die Schule aufgenommen, bis zu 140 Schüler lernen bei Herchenbach; in der Folge kommt es zu Auseinandersetzungen mit der städtischen Schulkommission, die Herchenbach vorwirft, seine Kompetenzen zu überschreiten; in den 1860er Jahren verliert die Schule an Ansehen; 1867 werden so schwere Mängel festgestellt, dass Herchenbach seine Schule mit der ihm gestellten Frist am 1.09.1868 aufgibt
1852-54 Herchenbach wird Privatlehrer von Stephanie von Hohenzollern (Tochter des Fürsten Carl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen), der späteren Königin von Portugal; ihr Vater verleiht ihm in der Folge das Ritterkreuz des Hohenzollerschen Hausordens und zwei fürstlich-hohenzollernsche Medaillen für Kunst und Wissenschaft „bene merenti“;
auch die Kinder von Robert und Clara Schumann unterrichtet Herchenbach während der Konzertreisen ihrer Eltern
ab 1860 die Lehrtätigkeit Herchenbachs leidet zusehends unter seinem schriftstellerischen Engagement; bereits 1859 wirft ihm die Schulkommission dies vor: „Aus seinen veröffentlichten schriftstellerischen Arbeiten geht indessen hervor, daß er sich lieber mit diesen beschäftigt, als sich höhere Lehrerkenntnisse anzueignen.“; in den Jahren 1860-75 erscheint die erste Reihe seiner „Erzählungen für Volk und Jugend“ mit insgesamt 100 Bänden, 1879-85 folgen die „Neuen Erzählungen für Volk und Jugend“, gleichzeitig erscheinen die „Wanderungen über alle Theile der Erde“ 1876-82 in 25 Bänden, ab 1884 die „Soldaten-Bibliothek“; alle größeren Reihen erscheinen beim Verlag Manz in Regensburg; verschiedene Einzelwerke werden bei anderen Verlagen aufgelegt, hinzu kommen einzelne Aufsätze in Zeitungen, Sammelbänden, Schulbücher, wissenschaftliche Werke usw.
1868-74 Wilhelm Herchenbach ist Chef des Sankt-Sebastianus-Schützenvereins zu Düsseldorf
1874 Herchenbach ist Mitbegründer des Historischen Museums zu Düsseldorf (Stadtmuseum); er wird Mitglied des ersten gewählten Kuratoriums des Museums
13.05.1880 der Düsseldorfer Geschichtsverein wird als „Verein für Geschichts- und Altertumskunde von Düsseldorf und Umgegend“ gegründet; Herchenbach wird zu seinem ersten Vorsitzenden gewählt; der Verein hat zunächst eine eher heimatkundliche Ausrichtung, eine enge Verbindung mit dem Historischen Museum ist erwünscht; 1881 erscheinen Monatsschriften, 1882 und 1883 die „Zeitschrift des Düsseldorfer Geschichtsvereins“, in denen auch Herchenbach kleinere Artikel veröffentlicht; das wissenschaftliche Jahrbuch kann erst unter den Nachfolgern Herchenbachs erscheinen; 1884 wird Herchenbach als Vorsitzender des Vereins wiedergewählt
1880-82 Herchenbach, der bereits zuvor den katholischen Vereinen „Gesellschaft Kasino“ (gegr. 1856), dem „Verein zur Errichtung einer Mariensäule“ (1873) und dem „Katholischen Verein für den Stadt- und Landkreis Düsseldorf“ (gegr. 1877) angehörte, wird auch Vorstandsmitglied des „Christlich-sozialen Vereins Düsseldorf II“; er gibt den „Düsseldorfer Merkur“, eine betont katholische und Zentrums-orientierte Zeitung heraus
1882-88 Wilhelm Herchenbachs Veröffentlichungen widmen sich vermehrt der Geschichte seiner Heimatstadt Düsseldorf; es erscheinen „Düsseldorf und seine Umgebung in den Revolutionsjahren von 1848-1849“ (1882), „Die Geschichte des Limburger Erbfolgestreites“ (1883 und 1888) und eine „Geschichte der Stadt Düsseldorf“ (1888)
Dez. 1883 Herchenbach erkrankt schwer und zieht sich weitgehend ins Privatleben zurück
26.01.1885 Wilhelm Herchenbach wird zum Ehrenmitglied des Düsseldorfer Geschichtsverein ernannt
14.12.1889 Wilhelm Herchenbach stirbt in Düsseldorf

Der Lebenslauf orientiert sich an den zusammenfassenden Darstellungen von Bernd Fischer (1994) und Gisela Vollmer (2002).

Quellen

Beschreibung
Wilhelm Herchenbach (1818-1889)